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Silberfische – Die ungebetenen, silbrig flitzenden Gäste

Silberfische (Lepisma saccharinum) gehören zu den Mitbewohnern, die niemand eingeladen hat, die sich aber trotzdem fühlen wie Dauermieter. Sie sind flink, lichtscheu und uralt – diese Tierchen waren schon unterwegs, als Dinosaurier noch nicht mal ihren Kaffee hatten.

Trotz ihrer dramatischen Auftritte im Bad und in der Küche sind sie harmlos. Aber sie sind hervorragende Indikatoren dafür, dass irgendwo im Zuhause etwas zu warm, zu feucht oder zu gemütlich für sie ist.

Was sind Silberfische eigentlich?

Silberfische sind kleine, flügellose Insekten von etwa 1–2 cm Länge.
Sie schimmern silbrig (Überraschung!), bewegen sich wie ein geölter Blitz und tauchen fast ausschließlich dann auf, wenn man gerade im Halbschlaf ins Bad tapst.

Typische Eigenschaften:

  • silbrig-glänzende Schuppen
  • schnelle, schlängelnde Bewegung
  • nachtaktiv (professionelle Schattenläufer)
  • lieben Wärme zwischen 20–30°C
  • fühlen sich in Feuchtigkeit so wohl wie Tux im Terminal

Warum tauchen sie ausgerechnet bei mir auf?

Silberfische sind keine Plage – sie sind kleine Umweltmesser.
Wenn sie kommen, hat dein Zuhause ihnen eine nette Einladung geschrieben.

Sie stehen besonders auf:

  • hohe Luftfeuchtigkeit
    * schlecht belüftete Räume
    * undichte Fugen
    * warme Ecken hinter Möbeln
    * Kohlenhydrate jeder Art (Hautschuppen, Papier, Kleister, Zucker – ein Fest!)

Kurz: Wenn es irgendwo warm, feucht und krümelig ist, sagen sie nicht Nein.

Sind Silberfische gefährlich?

Nein.
Null.
Gar nicht.

Sie beißen nicht, sie übertragen nichts, sie tun niemandem etwas.
Aber sie sagen dir indirekt:
„Du solltest dir die Fugen anschauen, Chef.“

Ab wann sollte man aktiv werden?

Wenn man regelmäßig mehr als ein paar Silberfische sieht oder sie tagsüber auftauchen, kann das ein Hinweis sein auf:

  • zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Schimmelgefahr
  • kleine Wasserlecks
  • schlechte Belüftung

Kurz: Das Haus versucht dir etwas zu sagen.

Wie wird man sie wieder los? (Der bewährte Klassiker)

Hier nicht lange rumdoktern – machen, was seit Jahrzehnten funktioniert:

1. Richtig lüften

  • 2–3× täglich Stoßlüften
  • nach dem Duschen: Türen auf, Fenster auf, Feuchtigkeit raus

2. Feuchtigkeit senken

  • Dichtungen prüfen
  • Bodenbelege trocknen
  • ggf. Luftentfeuchter aufstellen (der Klassiker im Bad)

3. Essen entziehen

  • regelmäßig wischen
  • Staub und Hautschuppen entfernen
  • Lebensmittel dicht verschließen

4. Ritzen abdichten

  • Silikonfugen erneuern
  • kleine Lücken schließen (Lieblingswohnort No. 1 der Silberfisch-Mafia)

5. Fallen oder Köder (optional)

  • Gelköder oder Klebefallen
  • nur nötig bei hartnäckigem Befall

Checkliste: Habe ich die Silberfisch-Lage im Griff?

  • [ ] Luftfeuchtigkeit unter 60 %?
  • [ ] Bad nach dem Duschen gelüftet?
  • [ ] Undichte Fugen entdeckt und erneuert?
  • [ ] Ritzen und Spalten abgedichtet?
  • [ ] Boden sauber (Krümel, Staub, Schuppen)?
  • [ ] Lebensmittel dicht verpackt?
  • [ ] Silberfische nur nachts sichtbar? (normal)
  • [ ] Tagsüber sichtbar? (Hinweis auf Feuchtigkeitsproblem!)

Fazit

Silberfische sind harmlose, aber ehrliche Besucher: Sie verraten dir, wenn irgendwo im Zuhause etwas nicht stimmt. Mit altbewährten Methoden wie Lüften, Reinigen und Abdichten bekommst du sie schnell in den Griff – ganz ohne Chemiekeule oder Hokuspokus.

dies_und_das/silberfische.1763108770.txt.gz · Zuletzt geändert: von lars